Donnerstag, 13. August 2015

ich hab ein schlechtes Gewissen

Zwei Kindern gerecht zu werden ist alles andere als einfach. 
Gerade jetzt, wo Konstantin von heftigem Bauchweh geplagt wird, bekommt er natürlich den Löwenanteil der Aufmerksamkeit. Wird herumgetragen, gefüttert und noch mehr herumgetragen. 
Mia ist zwar recht verständnisvoll, aber auch sehr anhänglich. Zum Glück ist sie nie aggressiv gegen ihren kleinen Bruder. Statt dessen versucht sie, mir mit allen Mitteln zu gefallen: 
Sie ist fast immer meiner Meinung, auch wenn das bedeutet, anderer Meinung zu sein als der beste Ehemann und Papa von allen.
Sie ist extrem selbständig und hilfsbereit; mehr, als ein vierjähriges Kind sein müsste.
Sie klebt sehr an mir und möchte mich am liebsten nicht eine Sekunde aus den Augen lassen.
Dieses Angepasst-Sein finde ich fast noch schlimmer, weil ich weiß, wie schwer meiner kleinen Rebellin das fällt. Bei jeder möglichen Gelegenheit versuche ich sie zu ermuntern, ihre eigene Meinung zu sagen, ihre eigenen Interessen zu vertreten.

Dieses ständige aufeinander kleben zerrt allerdings auch ganz schön an meinen Nerven. Ich kann wirklich keinen Schritt machen, ohne dass ein "MAMA-A! Wo gehst du hin?" ertönt. 
Mit "Mama-a?!" fängt neuerdings jeder Satz an. Und weil die kleine Maus gerne und viel redet, kommt sie locker auf mehrere hundert "Mama-a"s jeden Tag. Das kann gegen Mittag dann schon langsam nervtötend werden. Und gegen Abend merkt man mir das auch schon an.

Ich habe eigentlich ständig das Gefühl, eines meiner Kinder zu vernachlässigen. Ständig bin ich am Sprung und erledige alles im Doppeltempo, damit ich möglichst schnell wieder bei meinen zwei Zwergen sein kann. Wo ich dann doch oft nur genervt bin. Schlechtes Gewissen pur!

Aber ab nächster Woche wird dieses Gefühl wohl noch schlimmer werden: der beste Ehemann und Papa von allen muss dann wirklich und endgültig wieder arbeiten.

Zum Glück soll es dann auch nicht mehr so heiß sein, wie gerade jetzt: achtunddreißig Grad sind schon ziemlich heftig.
Mein Plan für die nächsten beiden Wochen sieht vor, dass ich den kleinen Prinzen nach dem Frühstück (bei dem vielleicht noch der beste Ehemann und Papa von allen daheim ist) ins Tragetuch setze und mit der großen Prinzessin auf den Spielplatz gehe. 
Nach dem Mittagessen sehen wir hoffentlich Mia's beste Freundin oder wir besuchen noch einmal den Spielplatz oder wie malen, basteln, zeichnen etwas (da muss ich mir aber noch ein paar Dinge einfallen lassen - hat jemand Ideen?).
Zusammen mit dem Schlafmangel wird das bestimmt eine ordentliche Herausforderung! Ich werde euch berichten, wie's gelaufen ist.

Andrea

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