Freitag, 29. Juli 2011

Mia im Alltag

der ließe sich ganz einfach mit "miazentrisch" zusammenfassen - wäre aber langweilig zu lesen, also ein bißchen ausführlicher ;)

Die Nacht (ja, auch das gehört zum All"tag") ist meistens recht ruhig, so gegen 3h kriegt sie ein kleines Falscherl, dann können wir normalerweise bis etw 6h weiterschlafen. "Normalerweise" deshalb, weil das gleich ganz anders ist, wenn sie wächst, zahnt oder eine neue Fähigkeit proben muß. Dann ist meine Nacht ein bißchen kürzer - momentan dürfte so ziemlich jedes der drei Dinge zutreffen ... Um 24h braucht sie nochmal was zu trinken, um 3h dann wieder. Dazwischen kann's passieren, daß sie plötzlich putzmunter daliegt und sich immer und immer wieder umdreht - rechts herum geht's schon sehr gut, jetzt wird also linksherum geübt ... auch das Greifen muß perfektioniert werden. Und was eignet sich da besser als die ruhigen Stunden der Nacht, wo nichts und niemand stört!
Um 6h wird Mia also richtig munter, ein bißchen spielt sie noch in ihrem Bettchen, bis auch ich halbwegs wach bin. Dann stehen wir gemeinsam auf, Mia kriegt Frühstück (ein großes Flascherl), wird gut eingecremt und bekommt eine neue Windel und Gewand für den Tag verpaßt. Wenn ich halbwegs gut geschlafen habe, machen wir gemeinsam Frühstück und dann wecken wir den Papa. (Wenn ich nicht gut oder nur wenig geschlafen habe, lassen wir das Frühstück-machen aus und wecken den Papa gleich, damit der sich selbst Frühstück macht und mich noch ein bißchen schlafen läßt...).
Vor dem Frühstück wird seit zwei Wochen auch gemeinsam zähnegeputzt - Mia hat sich eine tolle, blaue Babyzahnbürste ausgesucht und die benutzt sie auch recht gern :)



Beim Frühstück sitzt sie natürlich mit am Tisch - einer von uns fungiert dabei als Babysitz - und bekommt auch eine Kleinigkeit zu essen, meist ein halbes Stangerl "Grissini".
Ein ganz wichtiger Punkt ist das Verabschieden vom Papa. Der darf nämlich nicht einfach verschwinden, schon gar nicht, wenn die kleine Maus eingeschlafen ist, sondern muß sich an der Türe ordentlich verabschieden. So weiß unsere Prinzessin, daß er wirklich weg ist und erst am Abend wiederkommt.

Bis 9h spielen wir zwei, dann gibt's wieder ein Flascherl und schon ist's Zeit für ein Vormittags-Schlaferl. Meist für uns beide :)
Wenn ich gegen 11h dann wieder geweckt werde haben wir noch eine Stunde Zeit, ein paar Dinge zu erledigen: Wäsche waschen, Böden saugen, abstauben, ab und zu auch mal was kochen oder Computer spielen - immer mit der Kleinen am Arm, die will ja auch wissen, was so alles zu tun ist ;)
Um 12h kriegt sie wieder was zu essen: diesmal Babybrei und hinterher ein mittleres Flascherl. Seit einiger Zeit versuche ich, sie für Gemüsebrei oder zumindest püriertes Bio-Hendl zu begeistern ... mit mäßigem Erfolg; Obst ist einfach besser :)

Um 14:30 steht das nächste Schlaferl (und vorher ein Flascherl) am Programm, bis dahin gehen wir entweder ein bißchen spazieren, wenn Mia's Freund Zeit hat (ja, sie hat schon einen Freund, er ist 14 Monate alt und wohnt im gleichen Block), oder wir spielen noch eine Runde - das ist manchmal so anstrengend, daß sie mittendrin einschläft :)



Nach ein bis eineinhalb Stunden ist sie dann fertig ausgeruht, wenn wir bisher noch nicht draußen waren ist es jetzt allerhöchste Zeit dafür! Einmal am Tag muß man ja schließlich an die frische Luft!
Zwischen 18 und 19h kommt dann der Papa nach Hause - ein echtes Highlight :)
Um 18:45 beginnen wir dann mit dem Schlafen-Gehen-Ritual und eine halbe bis dreiviertel Stunde später ist die Zwergin dann im Reich der Träume - und alles fängt von Vorne an :)

Eine große Ausnahme bilden die Wochenenden und Papa-Urlaub: Da kümmert sich der Papa gleich in der Früh um sie - und ich darf mich ausschlafen, oft bis halb 10!
Meine Beiden gehen in der Zwischenzeit Frühstück herrichten und dann spazieren und wenn ich aufwach' hab ich meistens ein gut gelauntes Mädl und ein tolles Frühstück - DANKE, BÄR!

Freitag, 15. Juli 2011

Mia geht schlafen - mit 6 Monaten

Und das läuft für Mia immer ähnlich - und das seit sie etwa 10 Wochen alt ist. Natürlich ist das Schlafensritual immer wieder angepasst worden, aber im Großen und Ganzen ist es immer das Gleiche:

Um circa 19h lassen wir gemeinsam ihre kleine Badewanne ein, ein halbes Becherl Balneum Hermal, ein kleiner Schluck Kamillosan dazu. Auf der Waschmaschine im Badezimmer liegt schon eine weiche Decke und ein großes Badetuch, darauf kommt noch ein kleines Kapuzenbadetuch. Windeln und Feuchtetücher haben wir immer parat, nur noch den Schlafanzug holen und die Pflegesalbe ncht vergessen!
Dann geht's auch schon ab in die Wanne. Seit ein paar Wochen ist sie groß genug, um darin zu sitzen, so macht die Sache gleich nochmal so viel Spaß. Unser wichtigstes Utensil ist das Badethermometer - nicht etwa, um die Temperatur zu messen (das auch!), sondern zum Dran-Nuckeln. Das Thermometer wird vorsichtig abgefangen und sofort in den Mund gesteckt (sowohl das Balneum, als auch das Kamillosan sind beim Verscghlucken völlig unbedenklich). Dagegen hat keine noch so tolle Quietsche-Ente auch nur die geringste Chance ...
Die ganz Mia wird gewaschen, zum Schluß nochmal das Kopferl eintunken - mit Shampoo wird njr gewaschen, wenn der Milchschorf wieder stärker wird - dann sind wir aich schon fertig.
Zum Abtrocknen benutzen wir das Kapuzenhandtuch, da wird sie schön warm eingewickelt und trockengetupft. Danach noch eine Runde Strampeln auf dem trockenen Handtuch, dabei wird sie auch eingecremt. Dann schlupft das kleine Mäderl auch schon in den Schlafanzug (nicht immer ganz freiwillig) und bekommt ihr Gute-Nacht-Flascherl.
Zum Schluß sagen wir noch dem Papa Gute-Nacht, dann geht's ins Bett. Das Schlaflied (die ersten beiden und die letzte Strophe vom "Abendlied" von Mathias Claudius) hört sie schon mit halb geschlossenen Augen und nicht immer ganz :) Um dreiviertel Acht sind dann meist die Lichter aus ...
Gute Nacht!

Mittwoch, 13. Juli 2011

"Mia spielt" oder "langweilig ..."

wird mir so schnell sicher nicht :)
Zum einen, weil die Kleine beinahe jede wache Minute meine Aufmerksamkeit fordert. Beinahe deshalb, weil sie schon gelernt hat, sich ein paar Minuten lang selbst zu beschäftigen :) 
Am liebsten ist ihr aber immer noch, wenn ihre Mama mit ihr spielt


Wir spielen zum Beispiel gleich in der Früh "Mia ißt Brei". Das scheint recht unterhaltsam zu sein und geht so: Gläschen aus dem Kühlschrank holen und an den beiden ausgestreckten Ärmchen vorbeischummeln. Ein paar Löffel in eine Schüssel patzen und an den beiden ausgestreckten Ärmchen vorbei in die Mikrowelle schummeln, wo das Zeug auf Zimmertemperatur gebracht wird.Dann wird's richtig lustig, Mia bekommt ein buntes Latzerl und dann wird Löffelchen für Löffelchen an den beiden ausgestreckten Ärmchen vorbei in den Mund bugsiert. Meist erwischt ein Patschehanderl dann doch noch den Löffel, bevor der den Mund erreicht. Der Brei wird begeistert betapscht und das, was davon  noch auf dem Löffel geblieben ist, mit beiden Händen in den Mund gesteckt. Es folgt ein genüßliches "Mmmmmmh" oder "Aaaah", ein kurzes Gerangel um den Löffel und dann fängt alles von vorne an. Nach einer Weile ist das Schüsserl leer und Mia und Mama sind voller Brei (super, wenn Pfirsich dabei war, der geht so schlecht raus beim Waschen ...) Das Spiel funktioniert allerdings nur mit Früchten, Gemüse wird postwendend aus dem Mund entfernt - offensichtlich begreift die Mama nicht, daß das Zeug dort nicht hingehört ...


Ein tolles Spiel, das Mia nie zu langweilig wird, heißt "Mia wird aufgefressen"!Wir fangen bei den Fingerchen an, die jedes einzeln angeknabbert wird. Bis wir bei den Ripperl sind, die natürlich auch einzeln angeknabbert werden müssen, quietscht sie schon vor Vergnügen. Die Zecherl heben wir uns also für's nächste Mal auf :)


Wenn's mal wild hergehen soll - und dafür ist sie fast immer zu haben - lassen wir die kleine Maus fliegen. Entweder im Kreis oder sie wird - mehr oder weniger - hoch in die Luft geschupft. Scheint echt Spaß zu machen ...


Oder sie hilft mir, Wäsche abzunehmen - dabei ist es völlig egal, ob die noch naß ist - oder aufzuhängen. Das Schnalzen beim Ausbeuteln von Leiberl und Küchenhangerl macht ihr richtig Spaß :)


Das Schöne ist, daß auch Ausflüge zu Ärzten oder in die Kinderambulanz scheinbar zum Spiel "Mia Superstar" gehört. Diese Ausflüge sind nämlich der 2. Grund, warum mir nicht langweilig wird. 
Angefangen hat das alles, da war Mia 9 Tage alt und wir mußten zum Orthopäden. Schon bei der U1 hat  man nämlich festgestellt, daß irgendwas mit ihrer Hüfte nicht ganz so ist, wie es sein soll ... Die Folge von diesem Besuch waren 15 Wochen, die sie mit sog. "Zügerl" verbringen mußte. (Wer das nicht kennt: das Ding besteht aus einem Brustgeschirr, an dem Schlaufen für die Beine montiert sind, damit die in einem bestimmten Winkel angezogen werden können.) Zum Glück war sie noch ganz klein und hatte nicht so einen Bewegungsdrang wie jetzt, so hat sie sich eigentlich ganz gut gewöhnt ...


Weitergegangen sind die Ausflüge mit einem Besuch beim Hautarzt, weil sie einen hartnäckigen Ausschlag hatte. Der Hautarzt hat eine cortison-haltige Salbe verschrieben und uns nach Hause geschickt. Mit der Salbe war der Ausschlag beinahe sofort weg, kaum war aber die Salbe weg, war der Ausschlag wieder da. Also ein neuerlicher Ausflug zum Hautarzt und der Empfehlung, die Salbe langsam abzusetzen. Länger als 3einhalb Tage ohne Salbe haben wir aber nicht geschafft. 


Am Tag nach Christi Himmelfahrt war der Ausschlag so heftig, daß wir in die Kinderambulanz der Rudolfstiftung gefahren sind. Dort haben wir erstmals vom Verdacht auf Neurodermitis (oder, wie man heute so auf g'scheit sagt: atope Dermatitis) gehört, die der Hautarzt von Vorne herein ausgeschlossen hatte ... Von der Kinderambulanz wurden wir auf die Dermatologie weitergeleitet. Dort kam noch der Verdacht auf einen Kopfpilz dazu - also Pilzabstrich. Mit einem Rezept für Fenistil-Tropfen und einer Ultrabas-Salbe wurden wir etwa 4 Stunden später heimgeschickt.
Am Sonntagabend war der Ausschlag schlimmer als zuvor, die Kleine hat nur noch geweint. Also wieder ins Spital. So freundlich die Ärzte bisher waren, so unfreundlich war der Dermatologe, den wir diesmal erwischten! Wir hätten die Cortisonsalbe von unserem Hautarzt auf keinen Fall absetzen dürfen, was wir uns dabei dachten, unser armes Kind so unnötig zu quälen, wenn wir doch wüßten, daß sie Neurodermitis hätte - das war der Grundton unserer Unterhaltung. 
Der Kleinen hat das alles nicht wirklich viel ausgemacht, sie hat die meiste Zeit geschlafen und war außerordentlich brav.
Zum Glück haben wir die Adresse von einem sehr guten (aber privaten) Hautarzt bekommen. Der hat Mia schon ein paar Tage später genau untersucht. Eine viel positivere Diagnose konnte er uns auch nicht geben - es bleibt also bei Neurodermitis -, aber er hat uns ein paar Tricks gezeigt, wie wir damit umgehen können. Außerdem haben wir eine Heilsalbe bekommen (einen Calcineurin-Inhibitor für alle, die's genau wissen müssen), die wirklich gut gewirkt hat. Die Liste der Nebenwirkungen darf man sich allerdings nicht durchlesen, da wird einem ganz anders (Mia hatte keine einzige davon).
Zwei Wochen später war nichts mehr von dem Ausschlag zu sehen.


Noch eine weitere Woche später wird die kleine Maus plötzlich krank - ein paar Tage Fieber, einmal sogar über 39°C ... der Ausschlag kommt wieder, aber nur sehr kleinflächig und mit gutem Eincremen gut in den Griff zu bekommen. Wir freuen uns.


Letztes Wochenende aber waren wir schon wieder in der Kinderambulanz - Mia's Mund ist voller weißer Scheibchen, sie scheint Schmerzen zu haben, denn sie trinkt nicht richtig.
Nachdem wir also den Samstag-Vormittag im Spital verbracht haben wissen wir jetzt, daß das ein Pilz (Candida albicans, oder Soor) ist. Mittlerweile ist auch der durch Medikamente halbwegs verschwunden. Ich frag' mich, was als nächstes kommt ...


Wenn ich allerdings weder im Spital noch beim Nach-Schlafen oder beim Spielen bin, komme ich sogar ab und zu zum Lesen (Theo - Antworten aus dem Kinderzimmer von Daniel Glattauer, das ich von einer lieben Freundin vor etwa 5einhalb Monaten geschenkt bekommen hab) oder sogar an den Computer!
Dort hab ich für eine (andere) schwangere Freundin zusammengefaßt, was ein Baby meiner Meinung nach braucht, und was besser nicht. Die Liste findet sich hier, falls sich jemand dafür interessiert.


Disclaimer: ich garantiere für gar nix :) und schon gar nicht für Vollständigkeit!
Und eins gleich vorneweg: es steht nichts über's Wickeln mit Stoffwindeln drinnen ... davon hab ich nämlich keine Ahnung. 
Und der Streit, ob Stoff- oder Wegwerfwindeln besser sind, interessiert mich nicht - ich werd niemandem das Eine oder das Andere ein- oder ausreden ...


Heut' war's mir mal ein bißchen nach Farbe :)
bis zum nächsten Mal!

Montag, 4. Juli 2011

Mia hat Neurodermitis

Am Dienstag vor drei Wochen waren wir also mit Mia beim Hautarzt. Das war ein überaus freundlicher älterer Herr, der eigentlich schon längst in Pension sein dürfte, aber immer noch praktiziert.
Er hat Mia nach (sehr kurzer) Wartezeit gründlich untersucht:

  • Gleich zu Beginn hat er ihre Augen angesehen und gemeint, die Furchen unter ihrem Unterlid - die sogenannten Morgan Lines - würden schon einen ersten Hinweis darauf geben, dass mit ihrer Haut etwas nicht in Ordnung ist.
  • Danach sollten wir sie komplett ausziehen und auf eine Liege setzten. Das hat sie anstandslos mit sich machen lassen. Auch, als er mit einem Spatel über ihre Haut "gekratzt" hat, hat sie ihn nur angelächelt. Als die Kratzspuren weiß geblieben sind, war er sich sicher: Mia hat Neurodermitis.
Er hat uns aber nicht nur die Diagnose an den Kopf geknallt, sondern uns ausführlich darüber aufgeklärt, was das für uns bedeuten kann, aber nicht muss. 
Neurodermitis hat multigenetische Ursachen - man kann also nicht sagen: nur dieses eine Gen ist "Schuld" - vielmehr gibt es mehrere Faktoren, die zusammenspielen müssen, damit am Ende Neurodermitis, bzw ein "ektopisches Ekzem" herauskommt.
Da bei Mia diese schon so früh festgestellt wurde, hätten wir gute Chance, das in den Griff zu bekommen.

Und so bekamen wir ein Rezept für eine Salbe mit - ohne Kortison, da dieses das Problem noch verstärken würde. Die Haut wird jedes Mal durchlässiger - bei Neurodermitis ist sie dies aber ohnehin schon: Die Haltbarriere ist unvollständig, dadurch reagiert sie stärker auf verschiedene Allergene. (Zum Beispiel auch auf Haustiere, deren Haare, Schuppen, etc. Wichtig wäre daher auch, uns kein Haustier anzuschaffen, auch kein kleines. Gut, das hatten wir ja sowieso nicht vor.)

Wir sollten damit täglich die betroffenen Hautstellen eincremen. Zusätzlich hat er uns ein allabendliches Bad verordnet mit einem rückfettendem Badezusatz (Balneum Hermal) und Kamillosan zur Beruhigung der Haut. Gleich auf die feuchte Haut sollten wir dann eine Pflegesalbe auftragen, um die Feuchtigkeit einzusperren.
Wäre nach 15 Tagen noch keine Besserung eingetreten, sollten wir uns melden.

Schon nach wenigen Tagen ist eine sichtbare Besserung eingetreten! Und jetzt, nach drei Wochen, hat Mia endlich die zarte, weiche Babyhaut, die Babies eben haben sollen.
Wir werden weiterhin öfters baden und täglich eincremen und hoffen, dass es weiterhin so gut bleibt!

hoffnungsvoll,
Andrea