Sonntag, 29. April 2012

Mia wird getauft

Überlegt haben wir's uns ja schon lange, aber erst jetzt haben wir's geschafft.
Der Weg hierher hat schon Anfang März begonnen, mit dem Taufgespräch mit dem Pfarrer von St. Klemens, unserer Heimatgemeinde. Der ist freundlicherweise zu uns nach Hause gekommen, um uns zu interviewen und uns die Tauferlaubnis zu bringen.

Erst vor ein paar Tagen war dann der Pfarrer vom Oberberg, Martin Korpitsch, bei uns, mit dem wir den Ablauf besprochen und uns auch sonst sehr gut unterhalten haben.

Alle Besorgungen waren also erledigt: der Termin stand fest, die Kirche samt Pfarrer waren bereit, Tante Anna hat als Taufpatin für eine hübsche Taufkerze gesorgt und Tante Karin hat mit Oma das Taufkleidchen genäht. Die Einladungen waren verschickt und das Gasthaus für die Feier im Anschluss reserviert. Und dann war's soweit: Samstagabend :)

Langsam werd ich doch ein bisschen nervös ... Meine Bluse, Gerds Hemd und die beiden Hosen müssen noch gebügelt werden, alles, was wir morgen dringend brauchen schnell noch an die Türschnalle hängen damit wir nicht am Schluss ohne Taufkleidchen dastehen, die Schuhe putzen und alle Flascherl in den Geschirrspüler stellen, damit unsere Kleine nicht hungern muss, die wichtigsten Kuscheltiere (Winnie Puuh und die beiden Kitties) in Reichweite platzieren ....

In der Nacht schläft die Kleine schlecht, vermutlich spürt sie, dass wir nervös sind. Besonders Gerd muss heut Nacht dran glauben, die Kleine drängt ihn fast aus dem Bett. Zu allem Überfluss wacht sie auch noch viel zu früh (um 6 Uhr morgens) auf. Damit der arme Papa auch noch ein bisschen Schlaf bekommt, steh ich mit unserer Prinzessin auf, richte Frühstück und beschäftige sie ein bisschen.

Bis 9:30 sind wir alle fertig, Mia hat sich kooperativ gezeigt und sich ganz brav anziehen lassen, sie steigt gern ins Auto und schläft schon bei der ersten Ampel in Schwechat ein.
Schnell noch die Taufpatin abholen, dann husch-husch zur Kirche, wo wir gleichzeitig mit Stephan und Anahid eintreffen und kurz später auf den Rest der Gesellschaft treffen, die vor der Kirche darauf warten, dass der Sonntagsgottesdienst endet.
Der Pfarrer muss sich aber noch kurz um den Pfarrgemeinderat kümmern und so bringen wir die Verwandtschaft mal in der Kirche unter und gehen weiter in die Sakristei, wo kurze Zeit später auch der Herr Pfarrer eintrifft.

Ganz kurz verzieht Mia das Gesicht, als er sein weisses Gewand anzieht, aber er zeigt ihr schnell die schöne, bunte Stola, auf der Sonne und Mond, einige Blumen und ein Fisch zu finden sind. Sofort ist sie wieder versöhnt und wir könne über den Seiteneingang in die Kirche einziehen. Gleich an der Tür begrüßt uns der Pfarrer und fragt uns, warum wir gekommen sind.
Dann gehen wir gemeinsam weiter nach vorn, wo wir uns hinsetzen dürfen.

Besonders schön hab ich gefunden, dass nicht nur der Pfarrer Mia das Kreuz auf die Stirn zeichnet. Jeder soll nach vorne kommen und das Kreizzeichen machen. Das war der Punkt auf der Tagesordnung, bei dem wir uns ziemlich sicher waren, dass unsere Kleine das nicht dulden wird. Aber das genaue Gegenteil war der Fall: Mia sitzt wir eine kleine Prinzessin auf meinem Schoß und empfängt gnädig ihre "Untertanen".
Auch die Lesung und die Fürbitten nimmt sie gelassen hin und unternimmt hin und wieder sogar einen kleinen Ausflug, um der Oma ihre Erdbeer-Kitty zu zeigen :)
Die Salbung und Handauflegung vom Herrn Pfarrer scheint sie sogar ein bisschen zu amüsieren. Es ist aber auch sehr lieb, wie er vor ihr kniet.

Die Taufe an sich gefällt ihr dann aber gar nicht. Dass der Pfarrer zum Taufbecken rübergeht und das Wasser segnet ist ja noch in Ordnung, aber dass sie dann mit dem Wasser bespritzt wird und das nasse Zeug auch noch über den Kopf geschüttet bekommen soll, das ist dann doch zu viel verlangt!
Dabei hat sich Pfarrer Martin extra Mühe gegeben und ihr ein Stockerl hingestellt, damit sie ein bisschen im Wasser spielen kann und abgelenkt ist.
Aber auch das geht vorbei und als wir eine Strophe von "Lobet den Herrn" singen ist schon wieder alles in Ordnung.

Jetzt darf Papa auch ein paar Schritte weggehen, um die Taufkerze an der Osterkerze zu entzünden. Die Kerze ist richtig spannend: die hübsche Verzierung muss leider dran glauben, aber immerhin ist sie soweit abgelenkt, dass der Pfarrer noch den Effata-Ritus durchführen kann, bevor wir zum Altar gehen, wo Mia ein hübsches Kreuz geschenkt bekommt.

Zum Abschluss gehen wir gemeinsam durch den Kalvarienberg zur Gnadenkapelle.

Und jetzt zum entspannten Teil :) wir fahren gemeinsam zur "Villa Antica", wo wir was zu essen bekommen :)
Mia ist ganz in ihrem Element, wandert von mir zu Papa zur Tante Anna zu den Omis und Tanten, sogar Thomas und Anahid und Stephan werden besucht.
Aber irgendwann wird auch das tapferste kleine Mädchen müde und gegen 16h schläft sie auf Omas Arm ein :)


Der Tag war, wie ihr euch jetzt überzeugen konntet, einfach schön. Ein ganz grosses "Dankeschön!" nochmal an Martin Korpitsch, unseren Pfarrer, der sich wirklich viel Mühe mit Mia gegeben hat und einen wunderschönen Gottesdienst gestaltet hat und an alle, die mit uns gefeiert haben!

Alles, alles Liebe,
eure (heute etwas rührseelige) Andrea

Donnerstag, 19. April 2012

Mia und der Sandmann - Teil 3 oder: die unendliche Geschichte ;)

Gleich mal vorweg: das Verhältnis der beiden hat sich enorm gebessert - scheinbar wirkt die Beziehungstherapie Wunder :)

Seit ein paar Wochen schläft sie nicht nur in ihrem Bettchen ein, sie bleibt auch dort, bis sie ihr Nacht-Flascherl braucht. Bisher ist sie ja immer so halb munter geworden, wenn wir schlafen gegangen sind und hat "darauf gewartet", mitgenommen zu werden.
Die letzten paar Male hat sie aber so tief geschlafen, dass sie gar nicht in diesen Halbschlaf-Halbwach-Zustand rübergewechselt ist. Also hab ich sie mal in ihrem Bettchen gelassen und siehe da: das Nacht-Flascherl braucht sie jetzt normalerweise erst gegen 4 Uhr morgens. Das tut mir schon sehr gut und ihr, glaub ich, auch :)
Nach dem Nacht-Flascherl nehm ich sie allerdings wieder mit ins grosse Bett, ich bin mir nicht ganz sicher, wie sie reagieren würde, wenn sie morgens ganz alleine aufwacht ...

Auch untertags hat sich wieder was geändert: aus zwei Schläfchen (eines am Vormittag, eines am Nachmittag) ist ein Mittagsschlaf geworden.
Wenn ich allein mit ihr zuhause bin, schläft sie so gegen 12 ein und schläft so eineinhalb bis zwei Stunden.





Mit Besuch schaut die Sache wieder ein bisschen anders aus: da ist alles vieeeeel zu spannend, um auch  nur an Schlaf zu denken! Ganz ohne Schläfchen geht's dann aber eh nicht, und so fällt sie irgendwann - meist erst nach 16h - einfach um (naja, sie schläft auf dem Arm ein, wenn ich sie kurz hochnehm').
Trotzdem lässt sie sich dann am Abend recht problemlos ins Bett bringen ... der einzige Streitpunkt ist halt die Windel, die in der Nacht auf jeden Fall notwendig ist.

Mal schau'n, wie's weitergeht :)

alles Liebe,
Andrea

Dienstag, 17. April 2012

Mia beschliesst, ohne Windeln zu leben

Leider hat sie vergessen zu beschliessen, ab sofort das Topferl zu benutzen.
Und gleich einen weiteren Beschluss hat sie gefasst: Mama ist so beschäftigt, da muss sie nicht auch noch Mia-Wäsche waschen. Und nur deshalb verzichtet sie bei diesen Temperaturen auf jegliche Kleidung. Und ihr ausgeprägter Wille hilft ihr bei der Umsetzung ihrer Vorsätze ...

Immerhin passen die beiden Entscheidungen gut zusammen: so muss ich zwar die wirklich zahlreichen Lackerl überall in der Wohnung aufwischen, aber immerhin bleibt mir das Wäschewaschen tatsächlich erspart ;)
Blöderweise heisst das aber auch, dass ich die restliche Wäsche nicht mehr untertags aufhängen kann - die Wäschespinne steht nämlich am Balkon und nackig rausgehn ist jetzt echt nicht drin.
Und noch eine gravierenden Nachteil hat's: das Verhältnis zum Sandmännchen ist immer noch nicht besonders gut ... Mia schläft am Besten, wenn wir draussen unterwegs sind. Zuhause zögert sie ihren Mittagsschlaf immer so lange raus, bis sie irgendwann vor Erschöpfung irgenwann mal umfällt und einschläft. Und eine richtig gute Lösung ist das nicht grade ...
Ab und zu bringt sie mich schon zum Verzweifeln mit ihrem Sturschädl! Von wem sie den wohl hat?!

Aber zumindest nach dem Baden lässt sie sich ohne allzugrossen Widerstand eine Windel und einen Body als Pyjama anziehen. Immerhin :)

Ich bin gespannt, wie's weitergeht, wie lange ich noch Lackerl wegwischen muss :)
Ich halt' euch, wie immer, auf dem Laufenden,

Bis zum nächsten Mal,
Andrea!

Dienstag, 10. April 2012

Mia entdeckt ihr "ich"

Das kleine Persönchen, das sich da grade entwickelt, ist einfach liebenswert! Mein Käferchen ist ein ziemlich liebesbedürftiges Kind, das gerne gedrückt und abgebusselt wird, genausogern aber selber ein Bussi gibt oder schickt und (besonders, wenn sie müde ist) die kleinen Ärmchen um meinen oder Papas Hals schlingt und uns ganz fest drückt :D
Sie teilt auch recht brav: wenn sie jemanden nett findet bekommt der oder die schon mal den Schnuller oder das Stofftier "geschenkt", auch wenn wir uns grade erst begegnet sind ...

Vor Kurzem hat sie kapiert, dass das süsse Mädchen, das da immer so frech aus dem Spiegel herausgrinst, sie selber ist. Und erst gestern hat sie einen neuen Spielkameraden entdeckt: ihren eigenen Schatten. Dass der ein bisschen gruselig ist (immer schwarz angezogen, gibt nie die Hand und lässt sich einfach nicht abschütteln) hat ihr am Anfang schon ein bisschen zu schaffen gemacht.

Ausserdem hat sie "nein" zu ihrem absoluten Lieblingswort gekürt. Sie beherrscht jetzt nicht nur einen Haufen Tierstimmen, sondern auch ein paar sehr wichtige Worte: Mama, Papa, Opa, Oma, (B)auch, Au(ge), Nas(e), Blum(e), Bild, Baum, Mon(d), Bitte, Dan(ke), Lulu und eben Nein!
Das heisst aber nicht nur eben "nein/ nicht", sonder auch: "nicht da. In letzter Zeit benutzt sie's aber leider vermehrt in der eigentlichen Bedeutung: "nein!" ich mag mich jetzt nicht anziehen/ eincremen/ schlafenlegen/ spazierenfahren/ ......... lassen.
Wird die Weigerung nicht ernst genug genommen, kullern auch schnell mal die Tränen. Und sollte das noch nicht reichen, geht's auch noch ein paar Stufen lauter.


Überhaupt gerät sie momentan recht leicht in Rage. Das liegt aber sicher auch daran, dass sie gerade lernt, ihre immer komplexeren Gefühle zu begreifen und auszudrücken (zu versuchen). Das überfordert sie leider auch schnell mal. Besonders wenn gerade hochrangigere Dinge passieren: Hunger oder Müdigkeit zum Beispiel. Dann braucht's nur eine Kleinigkeit und aus meinem kleinen, lieben Mädi wird ein brüllendes, tobendes Mini-Monster, das sich nur mehr mit Mühe beruhigen lässt.
Dann hilft wirklich nur, die Aktion abzubrechen, das schreiende Bündel gegen Verletzungen zu schützen (zB auf den weichen Teppich legen) und sie eine Weile schreien und toben zu lassen. Jede kleine Berührung macht die Sache nur noch schlimmer ... Aber meist hört sie fast genauso schnell wieder damit auf, wie sie angefangen hat und alles ist wieder in Ordnung :)

Bleibt uns nur die Hoffnung, das die Phase schnell wieder vorbei geht :)
Ich halt' euch auf dem Laufenden,
Alles Liebe,
Andrea