Aber der Reihe nach:
Ich wollte eine ambulante Geburt und habe sie bekommen. Um kurz nach sieben Uhr abends wurden wir entlassen.
Ich war erschöpft und wollte schnell ins Bett - Mia hatte auch schon die Plätze verteilt:
Sie zwischen uns, Konstantin im Beistellbett. Also hab ich Mia eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt, den Kleinen gestillt und gewickelt und vorsichtig in sein Bettchen gelegt. Das folgende Geschrei hat Mia geweckt, die prompt mit dem besten Ehemann und Papa von allen in Konstantin's Zimmer ausgewandert ist.
So haben wir alle gut geschlafen. Und seither schlafen wir jede Nacht so.
Am nächsten Tag bekommen wir zu Mittag Besuch von der Hebamme. Sie schaut sich den kleinen Mann und mich gut an und gibt Tipps fürs Stillen.
Konstantin ist fast den ganzen Tag lang munter, kein Wunder: wir sind mit Stillen beschäftigt. Er trinkt zwar brav, bekommt aber offenbar nicht genug, um satt zu werden.
Vor dem Schlafengehen bekommt er ein Flascherl. Diese Nacht schläft er vor lauter Erschöpfung fast durch...
Auch die nächsten beiden Tage verlaufen ähnlich:
Konstantin wird fast permanent gestillt, Mia will fast permanent meine Aufmerksamkeit - der beste Ehemann und Papa von allen versucht, mich so gut wie möglich zu entlasten.
Am Freitag "lande" ich, wie meine Hebamme das so schön ausdrückt. Ich könnte wegen allem und nichts weinen. Dass zeitgleich der Milcheinschuss beginnt und mir alles weh tut, macht die Sache nicht besser.
Konstantin trinkt weiterhin oft, schläft aber immer schon nach ein paar Schlucken wieder ein, oder nuckelt nur noch.
Zufüttern ist auch nur mehr über eine Spritze möglich, das Flascherl verweigert er hartnäckig.
Nach dem Wochenende sind wir alle erledigt. Ich beschließe, abzustillen. Das schaffe ich nicht noch zwei oder drei Wochen (bis sich alles eingespielt hätte), das schaffe ich nicht mal mehr zwei oder drei Tage.
Meine Hebamme hat Verständnis für mich und hilft mir: sie fragt mich, ob ich mir ganz sicher wäre, zurück könnte ich nicht. Dann also Salbei- oder Pfefferminztee trinken, warme Brustwickel und vorsichtig die Milch ausstreichen. Sie zeigt zuerst Konstantin und dann uns, wie er am besten wieder lernt, aus der Flasche zu trinken.
Mir fällt eine riesige Last von den Schultern! Ich fühle mich richtig befreit!
Jetzt wird der kleine Kerl sicher genug zu essen bekommen und auch der beste Ehemann und Papa von allen kann ihn mal füttern - das freut ihn natürlich auch.
Ich werde die Monsterbrüste los.
Ich kann anziehen, was ich will, ohne darüber nachdenken zu müssen, ob ich damit stillen kann.
Ich kann essen, was ich will, ohne darüber nachzudenken, ob der Kleine davon Blähungen bekommt.
Und auch beim Flascherl-Füttern kann man eine ganz tolle Bindung zu seinem Kind aufbauen - haben wir ja schon bei Mia gesehen.
Seither geht es uns richtig gut! Konstantin ist ein sehr ruhiges Kind (Oweh, hoffentlich hab ich's jetzt nicht verschrieen!) und weint eigentlich nur, wenn er Hunger oder Bauchweh hat. Noch schläft er gern und viel, sodass ich halbwegs zu meinem Schlaf komme.
Und den brauche ich auch, denn Mia ist extrem anhänglich und klebt den lieben langen Tag an mir. Ich habe viel Verständnis für sie - immerhin ändert sich grade ihr ganzes Leben, aber meines auch und ab und zu brauche ich auch mal eine Pause.
Ich bin gespannt, wie das nächste Woche wird, wenn der beste Ehemann und Papa von allen für eine Woche wieder arbeiten gehen muss...
Andrea
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