Donnerstag, 18. Oktober 2012

Mia probt den Zwergenaufstand

Ja, seit ein paar Tagen testet die kleine Maus ihre - und meine - Grenzen. Egal, was Mama sagt, Mia sagt sofort das Gegenteil:
Mama: "Mia, bitte wirf das nicht runter!"
Mia: *schaut Mama lieb an und wirft´s dann provokant runter* "hoppala!"
Mama: "Mia, das musst du jetzt aber wieder aufheben!"
Mia: "Nein!"
Mama: "Mia, bitte heb das wieder auf!"
Mia: "Nein!"
Mama: *bettelt weiter, dann:* "Mia, bevor du das nicht aufgehoben hast, spielen wir nicht."
Mia *jammert, weint, schreit, brüllt; hebt´s dann aber auf, wenn auch unter Tränen*

Mama: "Mia, bitte stell dein Glas zurück auf den Tisch, wenn du fertig getrunken hast."
Mia: *schaut Mama lieb an und leert das Glas demonstrativ aus* "hups!"

Mama: "Mia, komm, wir gehen Mittagsschlafi machen!"
Mia: *fängt lauthals an zu schreien* "NEIN!" (es folgt ein erbitterter Kampf mit dem Sandmännchen, der beinahe so lange dauert, wie der Mittagsschlaf selber ...)

Mama: "Mia, kommst mit, wir gehen baden?"
Mia: *fängt lauthals an zu schreien* "NEIN!" (es folgt ein Bitten und Betteln meinerseits, schlussendlich stelle ich sie mit Leiberl in die Badewanne; kurz darauf - das Leiberl ist endlich ausgezogen - hat sie richtig Spass daran)

Mama: "Mia, es ist Zeit, ins Bett zu gehen. Komm, wir gehen schlafen!"
Mia: *fängt an zu brüllen* "NEIN!" *lässt sich dann aber mit ein paar Tricks in ihr Zimmer locken und ins Bettchen bringen; nach dem Flascherl will sie aber unbedingt wieder aufstehen, schreit und brüllt, dass es im ganzen Haus zu hören sein muss; beruhigt sich dann aber, kuschelt noch ein bisschen und schläft dann friedlich ein ...*

Und das sind nur unsere allergrößten Streitpunkte. Es scheint grad echt interessant zu sein, Mama beim explodieren zuzusehen. Genau darauf läufts nämlich hinaus: wir teilen uns nämlich das selbe, sagen wir mal, überschäumende Temperament.
Und da kanns grad in den letzten Tagen leider auch mal passieren, dass mir der Kragen endgültig platzt und ich mein armes, kleines Kind anbrülle :( und mich noch währenddessen dafür selber nicht mehr leiden kann :(

Aber was ist die Lösung?
Ein bisschen hilft es mir ja schon, das alles niederzuschreiben.
Hilfe von Aussen - nämlich von den Grosseltern - ist eine andere Sache. Der Kindergarten macht das aber grade im Moment ein bisschen schwierig, weil sie ziemlich anhänglich ist und nur selten - und dann nur kurz - wo anders bleibt.
Und dann hab ich heut´einen Einfall gehabt: ich werd´das nächste Mal woanders hingehen zum Schreien. Dann lass ich meinen Ärger raus, aber nicht an meinem Zwergerl. Vielleicht hilft das auch ...
Ich werd´s euch wissen lassen ;)
Andrea

Freitag, 12. Oktober 2012

Mia geht in den Kindergarten - oder "der Durchbruch"

Jetzt ist es also soweit: Mia geht in den Kindergarten - ich würd nicht soweit gehen zu sagen, dass sie  gerne geht, aber sie geht ohne Weinen, hat dort ihren Spass und freut sich, wenn sie abgeholt wird.

Ja, jetzt werdet ihr euch wundern, wie das passieren konnte, wo sie doch immer sooooo ein Theater gemacht hat! Also fangen wir von vorne an:
Die 4. Kindergartenwoche hat sich nicht von den vorangegangenen 3 unterschieden: heftiges Weinen beim Hinbringen, schlechtes Gewissen beim Dortlassen, erleichtertes Weinen beim Abholen, Mama nicht aus den Augen lassen, immer wieder betonen, dass Kindergarten doof is und wir lieber "Hause" bleiben, in der Nacht schlecht schlafen.
Wenn sich da nicht bald was ändert, müssen wir uns was überlegen ...

Die gesamte 5. Woche war die kleine Maus dann krank, zum Teil mit heftigem Fieber in den Nacht, untertags dann mit schlimmem Schnupfen und Husten. Also durfte sie zuhause bleiben.
Und mal ein bisschen Abstand gewinnen. Wieder ein bisschen sicherer werden.
So hab ich auch Zeit gehabt, mir über Alternativen Gedanken zu machen - zB eine Tagesmutter. Tatsächlich hätten wir 2 in der näheren Umgebung, die auch noch einen Platz frei hätten. Die schaun wir uns nächste Woche mal an!

Diesen Montag geht es der Mietzekatze dann wieder so gut, dass wieder Kindergarten angesagt ist. Ein bisschen fürcht ich mich ja schon vor ihrer Reaktion, aber jetzt weiss ich ja, dass ich eine - nein, sogar zwei Alternativen hab. Also kann ichs ein bisschen gelassener sehen :)

Im Kindergarten finden wir dann einen Aushang: "wir haben die Feuchtblattern!" 

Macht nix, Mia ist geimpft (weil sie als Neurodermitiskind das nicht unbedingt bekommen sollte), da kann nix passieren. 

Beim Abholen ist Mia wie ausgewechselt: sie hat Zopferl bekommen, keine Träne vergossen, ganz im Gegenteil: sie hat richtig Spaß gehabt! 
Am Dienstag soll sie mal länger bleiben, also schon zum Frühstückkommen und erst vorm Mittagessen wieder abgeholt werden. Und es klappt!

In der Früh jammert sie zwar ab und zu ein bisschen, aber ich hab manchmal das Gefühl, dass ich ihr nicht schnell genug bin :) Sie freut sich schon, dass K. mit ihr singen wird und dass sie von M. wieder ihre Zopferl bekommt :)
Wenn wir am Nachmittag unterwegs sind klebt sie nicht mehr wie eine kleine Klette auf mir, aus lauter Angst, ich würde gleich wieder verschwinden und sie alleine lassen, sondern läuft mit ihrer Freundin alleine über die Wiese!
Auch das Einschlafen am Abend klappt wieder: sie kuschelt zwar mit meiner Hand, aber wenn sie bereit ist, einzuschlafen, gibt sie sie mir wieder, dreht sich auf die Seite und ist innerhalb weniger Minuten im Träumeland :)

Wie´s ausschaut, hat ihr das recht gut getan, dass durch die Feuchtblattern weniger Kinder in der Gruppe waren und die Erzieherinnen dadurch mehr Zeit für Mia hatten.

Es tut richtig gut, meine kleine Hexe wieder so lustig zu erleben :)