Wenn sie sich dann allerding sehen, schaut die Sache gleich ganz anders aus! S. ist ziemlich genau das Gegenteil von Mia: sehr extrovertiert und kein bisschen schüchtern. Sie umarmt Mia gern. Oder, sie versucht Mia, auf andere Weise zu zeigen, wie gern sie sie hat. Mia hingegen mag es gar nicht, gedrückt oder umarmt zu werden. Nicht mal Mama und Papa dürfen das immer. Und andere Kinder schon gar nicht!
Das ist nur ein Grund für Missverständnisse oder Streit zwischen den beiden:
S. kann ganz schön garstig sein. Mia auch. Was vor allem das Teilen betrifft. Zum Glück selten gleichzeitig: wenn eine der beiden grad eine ihrer Phasen hat, ist die der anderen meistens grade vorbei.
S. hat erst heuer im Kindergarten angefangen, war da schon ein jahr älter als Mia "damals" und hat gleich ein paar unangenehme Angewohnheiten mitgebracht: allen voran das Schubsen. Nun ist Mia zwar nicht viel älter und nur unwesentlich grösser, aber fast um die Hälfte schwerer, als die zierlichere S. Trotzdem wird sie weggeschubst. Weil sie eben eher nachgibt, als sich zu wehren.
Wenn sie aber miteinander spielen sind sie richtig süß. Zum Beispiel beim "Schmetterlingsschaukeln".
M. ist da ganz anders: er ist genau so zurückhaltend, wie meine kleine Maus. Und er teilt ausgesprochen freizügig - ganz anders als Mia, die das nur selten tut und schon gar nicht mit jede/m. Durch seine ruhige und vorsichtige Art gibt es selten Streit zwischen den beiden. Mia's Rüpeleien prallen scheinbar von ihm ab.
Auch die beiden gehen oft sehr herzig miteinander um, wenn sie sich zum Beispiel an den Händen halten, um sich etwas gemeinsam anzusehen.
Seit Anfang des neuen Kindergartenjahres hat sie auch im Kindergarten eine Freundin gefunden. L. ist mindestens genauso stürmisch, wie S.
Im Gegensatz zu ihr, darf L. Mia aber sehr wohl in den Arm nehmen. Sie freut sich sogar sehr, wenn sie in der Früh in die Gruppe kommt, L. sie entdeckt, sofort hergeflitzt kommt und Mia mit den Worten "meine Mia!" fest in den Arm nimmt.
Genau, wie für S. und M. malt sie für L. Bilder, bringt ihr Kleinigkeiten mit und erzählt immer wieder, was sie alles mit L. unternehmen möchte.
Beide Mädls werden - zufällig - gleichzeitig vom Kindergarten abgeholt. Ist eine früher dran oder schneller beim Anziehen, wartet sie geduldig auf die andere, damit sie anschließend ein Stück Heimweg gemeinsam gehen können :)
Die Freundschaft zu L. tut ihr sichtlich gut. Aber nicht nur ihr: Mia geht jetzt gerne in den Kindergarten - L. wartet ja dort auf sie. Und das ist für uns Eltern eine grosse Erleichterung! Kein Weinen und keine Verzögerungstaktiken mehr. Gottseidank!
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