Am auffälligsten ist es, wenn sie spricht: in ganzen Sätzen, sehr klar und deutlich, oft auch mit schwierigen Worten, die ich so lange wiederholen muss, bis sie sie fehlerfrei aussprechen kann und genau weiß, was sie bedeuten.
Und sie fragt, über alles, immer, den ganzen Tag lang. Und saugt alles in sich auf, vergisst (fast) nichts. Regeln sind in ihrem Verständnis allgemein gültig, absolut. Für sie, aber auch für uns. Manchmal ist sie richtig altklug, ein kleines Klugscheisserchen, das anderen die Regeln erklärt, oder auch schon mal ihre Freundin verpetzt ...
Sie ist ausserdem sehr selbständig geworden: sie kann sich selbst an- und ausziehen von der Unterhose bis zur Winterjacke. Nur beim Leiberl müssen Papa oder Mama immer wieder nachhelfen.
Wenn sie zu ihrer Freundin möchte, weiss sie schon, in welchen Stock sie muss - das ist das einzige Mal, wo ich aufpassen muss, dass sie nicht einfach die Tür aufmacht und geht, um dann 4 Stockwerke weiter oben wieder aufzutauchen. Dass sie weiss, wo sie den Lichtschalter und die Glocke findet, versteht sich von selbst ...
Ein Flascherl braucht sie zwar immer noch, aber dazu bräuchte sie uns eigentlich nicht mehr: sie holt sie die Flasche selbst, rückt sich ihren Schemel zur Arbeitsfläche, schaufelt 3 Löffel Pulver in den Becher und füllt Wasser ein. Sehr häufig passiert das aber nicht, Flascher essen ist für sie gleichbedeutend mit Kuscheln, Sicherheit.
Sie kann gut ausdrücken, was sie empfindet oder braucht. Das lässt mich manchmal vergessen, dass sie eben erst fast 3 Jahre alt ist, und damit eigentlich noch ein ziemlich kleines Kind.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen