Immer wieder störe ich mich an der leidigen Still-Diskussion. Jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazugeben!
Für mich war es eigentlich nie eine Frage, dass ich mein Kind stillen würde. Schließlich sind wir ja Säugetiere, das Stillen müsste ja eigentlich ganz unproblematisch und von selbst funktionieren. Dass die Milch auch noch keine Extrakosten verursache würde und zudem immer in der richtigen Temperatur vorhanden wäre, war nur ein zusätzlicher Bonus.
Leider kam dann alles anders:
Mia hat nicht gut getrunken, viel zu schwach gesaugt, sich dabei so sehr angestrengt, dass sie nach kurzer Zeit - und mit beinahe leerem Magen - wieder eingeschlafen ist und nach spätestens einer halben Stunde schon wieder hungrig war.
Untertags war das ja noch nicht das große Problem, zumal ich ja eh nicht viel anderes zu tun hatte, als mich um Mia zu kümmern (für alles andere sorgte das Spital 😉). Nachts war's aber richtig schrecklich: alle 10 bis 20 Minuten Kind anlegen ... Kein Wunder, dass wir beide stark abgenommen haben, Mia sogar so stark, dass wir nicht heimgehen durften. Dazu noch unerbittliche Kinderschwestern: nur kein Flascherl!
Das alles hat nicht unbedingt dazu beigetragen, dass wir uns mit dem Stillen wohlfühlten.
Erst am 3. Tag hatten wir Glück: eine neue Kinderschwestern hat mir das Abpumpen empfohlen. Das hat mir ein bisschen gezeigt, wie sich Milchkühe fühlen müssen, aber immerhin hat Mia nun genug zu essen bekommen, und das war ja die Hauptsache! Dazu hat sie außerdem noch ein bisschen Prä-Milch bekommen, zum Aufpäppeln.
Und schon am Freitag zu Mittag durften wir endlich Heim! Ich habe wirklich gehofft, dass sich das Stillen daheim, ohne Stress bald einpendeln würde, aber entweder war sie zu faul, um richtig zu saugen, oder es hat sonst etwas nicht gepasst. Jedenfalls haben wir das "Projekt Stillen" nach 2 Wochen endgültig aufgegeben.
Aber auch das Flascherl war nicht problemlos: auch hier musste sie sich so anstrengen, dass sie schon nach kurzer Zeit völlig erschöpft eingeschlafen ist. Erst, als der beste Papa von allen auf die tolle Idee gekommen ist, die Löcher größer zu machen, haben auch die Mahlzeiten Spaß gemacht.
Es hat uns, glaub ich, beide erleichtert (nachdem ich meine Enttäuschung überwunden hatte).
Nun zu dem Punkt, der mich immer wieder stört: "Flaschenkinder haben keine so enge Bindung zu ihrer Mutter. Weil das Flascherl nur Nahrung ist, das Stillen aber so viel mehr."
SO EIN BLÖDSINN!
Wer unsere Maus kenn weiß, dass Mia eine ziemlich enge (manche behaupten zu enge) Bindung zu uns beiden hat. Nur, weil die Milch aus dem Flascherl statt der Brust kommt, muss man ja nicht auf's Kuscheln beim Essen verzichten!
Ganz gern hört man auch: Flaschenkinder sind viel öfter krank.
Ihr wisst ja, dass wir grade erst eine OP hinter uns haben und dass wir erst letztes Jahr mit EBV im Spital waren. Aber abgesehen davon, war sie nicht öfter krank als die anderen Kinder rund um uns.
Ich verstehe jede, die stillen möchte! Aber ich möchte mir nicht immer wieder anhören müssen, dass ich eine schlechte Mutter wäre, nur, weil ich nicht stille!
So, das musste mal gesagt werden!
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