Am Donnerstag war noch alles normal: ein schöner Tiergartenbesuch mit den Grosseltern bei tollem Wetter.
Aber dann ...
Aber dann bekommt Mia in der Nacht hohes Fieber. Irgendwann so gegen 4 Uhr Früh fällt mir auf, wie heiss sie ist, das Thermometer sagt 39,5 Grad. Mia kriegt 5 ml Nureflex, das Fieber geht ein bisschen zurück, wir schlafen weiter ...
Und wir schlafen so tief, dass wir erst um 9 Uhr aufwachen, Mia ist ganz dämmrig, quengelt viel und total anhänglich. Sie verschläft den halben Tag im Tragtuch, bevor sie zu Mittag vollständig aufwacht, das Fieber ist fast weg, die kleine Maus total klar und gut aufgelegt.
Am Abend kommt das Fieber zurück, schlimmer als zuvor. Wir packen die Kleine ins Auto und fahren in die Rudolfstiftung. Ein kurzer Blick in den Hals und die Ohren, es wird aus dem Zeigefinger ein bisschen Blut abgenommen für einen Schnelltest. Ergebnis: irgendein viraler Infekt, ein Rezept für Parkemed.
Am Samstag ist das Fieber fast weg, wir machen einen "Ausflug" in die SCS, Mia ist gut aufgelegt und hat richtig Spass. In der Nacht kommt das Fieber zurück, steigt zeitweise auf über 40,5 Grad.
Mia wacht in der Früh schreien auf, war kaum zu beruhigen, schläft aber nach kurzer Zeit wieder ein - und wir auch ...
Auch beim nächsten Aufwachen schreit sie furchtbar, wälzt sich herum, streckt sich durch/ krampft, lässt sich nicht beruhigen, angreifen ... Wir bekommen Panik, rufen die Rettung, die auch nach kurzer Zeit eintrifft - Mia hat sich wieder gefangen. Der Notarzt meint, das wäre ein Fieberkrampf gewesen. Wir fahren mit Blaulicht ins SMZ-Ost.
Die Ärztin in der Ambulanz schaut sich die Kleine genau an, fragt uns genau, wie alles gekommen ist. Und beruhigt uns: es war vermutlich doch kein Fieberkrampf. Die Kinder würden die Augen verdrehen, unkontrolliert zucken und danach in eine Art Schlaf fallen. Nichts davon war bei Mia der Fall.
Wir werden trotzdem stationär aufgenommen, das Fieber ist einfach zu hoch, Ursache unklar.
Hier macht sich unsere Zusatzversicherung richtig bezahlt: wir bekommen ein schönes, ruhiges Einzelzimmer. Der Kleinen gefällt's natürlich trotzdem nicht, zuerst wird mal wieder in Hals und Ohren geschaut und dann wird sie auch noch gestochen (Venflon)!
Auch im Zimmer hat sie keine Ruhe: immer wieder wird Fieber gemessen, jemand kommt und bringt das Essen, eine andere Frau holt unsere benutzten Handtücher ... jedes Öffnen der Türe schreckt sie, oft fängt sie gleich zu weinen an.
Zum Glück gibt es einen schönen grossen Garten mit Obstbäumen und viel Wiese. Wann immer es möglich ist, sind wir draussen.
Am Nachmittag kommen meine Schwiegereltern, bringen alle möglichen notwendigen Sachen von Zahnbürste bis Spielzeug für Mia.
Am Abend organisieren wir für unsere Maus eine Infusion, sie hat den ganzen Tag noch fast nichts getrunken und wir machen uns Sorgen. Und wirklich, man kann fast zuschau'n, wie's ihr wieder besser geht, das Fieber sinkt. Der Prinzessin macht der Schlauch im Arm schon keinen Spass ("ruuuunter!"), das neue Kabel, das da dranhängt macht sie vollends verrückt. Das Schlafengehen wird zum Geduldsspiel und dauert über eine Stunde, bevor sie endlich total erschöpft mitten im Schreien einschläft ... Ich bin mindestens ebenso müde und leg mich gleich dazu. Der Pfleger ist besonders nett und überlässt mir neben einem Medikament gegen Fieberkrämpfe (ganz sicher sind sich die Ärzte wohl doch nicht, ob das ein Krampfanfall war oder nicht) sein Fieberthermometer, damit ich messen kann, wenn ich in der Nacht aufwache (was tatsächlich häufig vorkommt in dieser Nacht). Zum Glück bleibt die Temperatur unten - die Voraussetzung für eine Entlassung ist, - neben ausreichender Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme - für mindestens 24 Stunden fieberfrei zu sein.
Am nächsten Tag ist sie ein bisschen besser gelaunt, trotzdem möchte sie nichts als heim - oder zumindest raus. Wir verbringen den Tag also wieder im Garten, mal abgesehen von der Visite gegen halb 10 Uhr und den Essen. Am Nachmittag dann eine kleine Überraschung für die Kleine: beide Omas und Opas kommen sie besuchen!
Auch diesmal ist das Schlafenlegen eine kleine Katastrophe. Obwohl sie hundemüde ist - sie hat wieder ihren Mittagsschlaf ausgelassen und schläft schon fast im Stehen - denkt sie gar nicht daran, einzuschlafen. Erst nach einer Stunde dämmert sie weg. Aber schon eine Stunde später kommt die Schwester zum Fiebermessen und Mia ist wieder "hellwach" und protestiert lautstark. Eine halbe Stunde später ist wieder Ruhe, bis sich das Spiel um dreiviertel Vier wiederholt. Aber diesmal ist sie schon ein wenig ausgeruhter und so dauert das Spektakel bis viertel Sechs, bis ich vor Erschöpfung einen Heulanfall bekomm', was sie scheinbar so schockt, dass sie Ruhe gibt und wieder einschläft ...
Der nächste Morgen dauert scheinbar endlos, wir warten (naja, eher ich warte) sehnsüchtig auf die Visite, damit uns die Ärztin sagt, ob wir nach Hause dürfen. Und vielleicht erfahren wir auch, was sie hat?
Die Ärztin und auch die Schwester sind besonders nett, sie setzen sich sogar zu uns auf die Couch, beschäftigt sich ein bisschen mit ihr, damit sie nicht so viel Angst hat - das funktioniert auch solange, bis eine der beiden eines ihrer gefürchteten Instrumente in die Hand nimmt ...
Und die Ärztin ist gnädig: wir dürfen nach dem Mittagessen nach Hause!
Ausserdem hat sie eine Diagnose im Gepäck: Pfeiffer'sches Drüsenfieber, ein Herpesvirus, das sie nun mit etwa 95% der Bevölkerung teilt.
Die Fahrt nach Hause verschläft sie, wirklich ausgeschlafen ist sie nach der Stunde, die wir extra durch die Gegend kurven (sobald der Motor aus ist, wacht sie auf ...) aber nicht...
Dafür verläuft das Schlafengehen richtig angenehm, schon nach 10 Minuten ist Mia tief und fest eingeschlafen :) die Nacht verläuft ruhig - um 3 hol' ich sie zu uns ins Bett, wo wir alle friedlich bis 7 Uhr schlafen.
Gottseidank geht's ihr wieder gut :)
Bis zum nächsten Mal, mit hoffentlich besseren Nachrichten!
Andrea